Am Nordrand des Harzes liegt in einer reizvollen Hügellandschaft am Ufer der Bode die tausendjährige Stadt Quedlinburg. Ihr geschlossenes, historisches Stadtbild mit etwa 1200 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten wurde von der UNESCO in die Weltkulturerbeliste aufgenommen.
Die landschaftlich klimatisch begünstigte Lage
Quedlinburg bescherte der Stadt nun auch das Gütesiegel
"Erholungsort". Neben der gesunden Harzluft trugen auch die für eine
aktive Erholung geeigneten Kulturdenkmäler und Einrichtungen,
insbesondere der historische Altstadtkern zur Verleihung dieses
Titels bei. Die jährlich mehr als 1,6 Millionen Besucher der Stadt
wissen aber auch die Vielfalt an Übernachtungsmöglichkeiten und die
für eine aktive Freizeitbeschäftigung geschaffenen Wanderwege, Reit-
und Fahrradwege zu schätzen. Besondere Höhepunkte sind jedes Jahr
der "Kaiserfrühling", das Blumenfest und der "Advent in den Höfen"
sowie die "Quedlinburger Kneipennacht".
Im 5. Jahrhundert soll einer Legende zufolge ein
Thüringer Edler namens Quitilio mit seinen Angehörigen auf dem etwa 30m hochragenden Felsen des Burgbergs, den heute das Schloss krönt, die erste Anlage geschaffen haben. Gegebenenfalls stammt daher der Name Quedlinburgs. Die erste schriftliche Erwähnung fällt in das Jahr 922. Heinrich I. (919 in Fritzlar zum ersten deutschen König gewählt) vollzog auf dieser Urkunde seine Unterschrift ("...actum in villa quae dicitur Quitilingaburg") Nach dem Tode Heinrichs I. entstand in dem unter seiner Leitung entstandenen Burgbau ein freiweltliches Damenstift, in dem die Töchter des Hochadels eine umfassende Bildung genossen und ihre Versorgung im Alter hatten.
Mittelpunkt der Altstadt ist das Rathaus. Seine
erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1310. Die Fassade stammt aus
der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (Portal in Spätrennaissance). Im
Inneren befinden sich schön geschnitzte Barocktüren, die in den Bürgersaal
führen, sowie Glasfenster mit legendären Wiedergaben aus der Quedlinburger
Geschichte, im Festsaal Wandmalereien aus der Geschichte der Stadt.
Zu Füßen des Schlossbergs liegt das Geburtshaus des Dichters Friedrich
Gottlieb Klopstock, ein schöner Patrizierbau aus der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts. Das Memorialmuseum besitzt im Innern modern eingerichtete
Museumsräume. Hinter dem Klopstockhaus am Finkenherd befindet sich eine
Kunstgalerie. Das ehemalige Stiftsschloss dient heute musealen Zwecken und
beherbergt unter anderem den legendären Quedlinburger Domschatz, der, im
zweiten Weltkrieg verschollen, wieder an seinen angestammten Platz
zurückgekehrt ist.
Die reichsfreie Stadt unterstand nur dem Kaiser und
bis zur Reformation dem Papst. Zu ihm gehörte die Stiftskirche. Dieses Stift war
ursprünglich mit einem reichen, weiten Besitz ausgestattet, der durch die
Jahrhunderte hindurch 30.000 Morgen Land umfasste.
Die Stadt entwickelte sich sehr zeitig zu Füssen der Burg und wurde im
Mittelalter zu einer reichen Ansiedlung, die sich aus zwei Hauptkernen, der
Altstadt (Kaufmanns- und Handwerkerniederlassung) und der Neustadt (einer
bäuerlichen Anlage aus dem 12.Jahrhundert) zusammensetzte.
Advent in den Höfen
Der "Advent in den Höfen" gehört zu den schönsten
Weihnachtsmärkten im Harz und wird an zwei Wochenenden im Dezember geöffnet.
Seinen Namen erhielt er durch den Umstand, das viele kleine Hinterhöfe, die dem
Besucher sonst verschlossen bleiben, öffnen und den Besucher in weihnachtlicher
Atmosphäre in längst vergangene Zeiten entführen.
Kaiserfrühling in Quedlinburg bedeutet
"Geschichte hautnah erleben"
Zu
Pfingsten ist es wieder soweit. Feierliche Prozessionen, buntes Markttreiben,
Konzerte, Ritterspiele, Feuerwerk und viele weitere Veranstaltungen erinnern an
die herausragende Position Quedlinburgs vor über 1000 Jahren und bieten
Weltkulturerbe zum Anfassen.
Erleben Sie
frühmittelalterliche Geschichte, präsentiert von engagierten Darstellern
in authentischen Kostümen, genießen Sie Spezialitäten, die schon vor 1000 Jahren
auf dem Tisch standen und lassen Sie sich inmitten der historischen Altstadt
einmal mehr verzaubern.
Unter anderem
auf dem Programm:
Mittelaltermarkt mit Handwerkern,
Händlern, Musikanten und vielen Statisten an allen Tagen
"Große Reichsversammlung" anlehnend an den
Friedensschluss zwischen Ungarn und Deutschen im Jahr 9
Quedlinburg
von Norbert Eisold, (Gebundene Ausgabe - 76 Seiten)
Kurzbeschreibung: Sie zählt zu den
schönsten Städten Deutschlands und wurde 1994 in die Liste des
UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Sie ist wirkliches Zentrum und
Ziel zahlreicher Besucher: Quedlinburg,nahe dem Harz gelegen, einst
"Hauptstadt des ostfränkischen Reiches" und von Bernd von Droste zu
Hülshoff zur "Perle im Herzen Europas" erkoren. Mehr dazu